FFW MARKT DOMBÜHL

Mach mit - Ehrenamt ist Ehrensache

Der Feuerwehrverein und die Geschichte der Feuerwehr in der Marktgemeinde Dombühl.

Die FFW Markt Dombühl kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits im Jahre 1752 begann in Dombühl das Feuerwehrwesen. Aus der Niederschrift von 1752 ist ein organisierter Feuerschutz in Form von Löschkübeln erkennbar, sie sollten in allen Häusern bereitstehen. Bereits 19 Jahre später hielt die Technik Einzug als am 14. August 1770 der Glockengießer Ernst Lösch aus Crailsheim die erste "Feyerspritzen für 280 Gulden nebst 1 Dukaten bey Kauf" lieferte. Gleichzeitig wurde der Ort in drei Löschbezirke mit je einem Viertelmeister und einer 15 Mann starken Löschgruppe unterteilt. Die Gemeinde Dombühl verfügt in dieser Zeit über eine Gesamtstärke von 51 Mann. Befürwortend stand die Bürgschaft auch der von Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich gegründeten "Brand-Assecuration-Societät Ansbach" dem ersten Vorläufer des Brandversicherungswesens in Bayern gegenüber. Am 28.03.1783 wurden in Dombühl alle Gemeinde- und Privathäuser eingeschätzt. Die Versicherungssumme aller damaligen Gebäude betrug 16800 Gulden. 

Knapp 100 Jahre später verfasste Freiherr von Horix folgendes Schreiben:

"Ew-Wohlgeborene! Erlaube mir die ergebenste Anzeige, daß sich im Markt Dombühl eine Freiwillige Feuerwehr in der Stärke von 60 Mann gebildet hat. Commandant der Unterzeichende: Adjudant: Lehrer Salffner. Ergebenster gez. Freiherr von Horix Expeditor." 

Mit diesen Brief vom 31.08.1876 meldete jener königliche Bahnexpeditor und spätere Ehrenbürgermeister Dombühls die Neugründung beim Bay. Landesfeuerwehrausschuss an. Diese erste, neuzeitlich gestaltete Wehr, laut Mannschaftsstammrolle am 15.10.1875 gegründet, gilt als Vorläufer der "Freiwilligen Feuerwehr Markt Dombühl" wie wir sie heute kennen.

In den vielen nun folgenden Jahren war die FFW Markt Dombühl unablässig in der Bemühung, sich den jeweiligen Erfordernissen anzupassen, welche sich in erster Linie aus der fortschreitenden Technik und der kontinuierlichen sich ändernden Situation in der Landwirtschaft ergaben. Änderungen in der Tierhaltung und Lagerung bäuerlicher Erzeugnisse oder die Anwendung der auch in den ländlichen Bereichen vorgedrungenen Elektrizität  erforderten eine stete Weiterbildung der Wehrmänner. Das dies mit Ernst und Eifer getan wurde, zeigen die vielen noch erhaltenen Berichte und Protokolle auf.

Die FFW Markt Dombühl erweiterte 1885 ihre Gerätschaften mit einer Schubleiter, die für 350 Mark plus 5,30 Mark Frachtkosten angeschafft wurde. Wie auch heute üblich, wurde das Gerät mit Zuschüssen finanziert. So erhielt die Feuerwehr von der Aachener Feuerversicherungsgesellschaft 150 Mark und von der Berliner FVG 30 Mark. Im Dezember 1887 bezog die Feuerwehr von der Gemeinde einen Schuldenzuschuss von 500 Mark zur Deckung der Schulden für die Anschaffung einer neuen Spritze.


  

Streng war auch das Reglement zum Ende des auslaufenden 19. Jahrhunderts. Beim Eintritt in die Feuerwehr war ein Betrag von zwei Mark fällig. Als Strafe für unentschuldigtes fernbleiben von Übungen wurden dem Spritzenmann drei Mark berechnet. Auch das soziale Engagement wurde in der Dombühler Wehr betrieben. So wurde von den Mitgliedern der Feuerwehr beim Tod eines Kameraden ein Sterbefallbeitrag von einer Mark erhoben und an die Witwe ausbezahlt. Im Oktober 1895 erhielt eine Witwe laut Kassenbucheintrag 68 Mark ausbezahlt. Gefeiert wurde in Dombühl damals auch. Das erste Feuerwehrfest zur 10-jährigen Gründung wurde mit einem Festzug zum Gartenfest im Gasthaus Krone (Schlund) und anschließendem Ball im Gasthaus Ochsen (Mohr-Heidecker) gefeiert. Im Mai 1891 wurde mit der Urkunde Nr. 1459 die FFW für ihrer 15-jährige Tätigkeit im Rahmen des Feuerschutzes vom königlichen Bezirksamtes aus Rothenburg ausgezeichnet.

Wenig später brach die Zeit des ersten Weltkrieges an, der auch vor den 88 Männer der Dombühler Wehr nicht halt machte. Die Not und Schwierigkeiten jener Jahre gehen aus einem Erlass vom 31. Oktober 1915 hervor: "Es werden Änderungen und Umgruppierungen vorgenommen, bedingt durch den Einzug von Dombühler Wehrmännern zum Kriegsdienst." Und weiter: "Ordnungsmänner haben die Aufgabe, bei einem ausgebrochenen Brande, alle zur Verfügung stehenden weiblichen Personen im Orte, ausgenommen sind natürlich ältere und kranke Personen, zur Pumparbeit an beide Löschmaschinen zu bringen." Jahre später, es war der 4. März 1919 , gedachte die FFW Dombühl der aus dem Krieg heimgekehrten Männer und gliederte sie wieder in die noch verbleibende Mannschaft ein. Schmerzlich waren die Lücken.

Von 59 eingezogenen Feuerwehrkameraden waren zwölf gefallen, vier galten als vermisst und drei befanden sich in Kriegsgefangenschaft. Dann kehrte, so wie es an jenen Tagen als Wunsch zum Ausdruck kam wieder der alte Geist ein. 1921 verzeichnete man wieder eine Mannschaftsstärke von 97 Freiwilligen. Aber auch das Feiern hatte man nicht verlernt. So meldete Kommandant Georg Schubert am 20. Dezember 1925 das 50-jährige Gründungsfest bei der Marktgemeinde an. Mit Beschluss des Verwaltungsrates vom 7. Februar 1926 sollte das Jubiläum am 11. April  des selben Jahres pünktlich um 19.30 Uhr mit der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Lamm beginnen. Von den sieben lebenden Gründungsmitgliedern waren noch sechs Männer in Dombühl wohnhaft.

Das 50-jährige Gründungsfest war lange Zeit der letzte Höhepunkt der Wehr in Dombühl. Es folgten nun mehrere Jahre der Ruhe, außer Übungen und Versammlungen wurde nichts in den Büchern erwähnt. Mitte der dreißiger Jahre findet sich die Anschaffung einer neuen Motorspritze in den Aufzeichnungen. Ein genaues Datum oder der Preis kann anhand der fehlenden Dokumente nicht festgestellt werden. Auch in der freiwilligen Feuerwehr brach die Zeit des nationalsozialistischen Regimes an. Mit einer Aufzeichnung der Generalversammlung vom 31.09.1935 endet die Eintragung in das Protokollbuch. 

1958 machte auch der technische Fortschritt nicht vor der Dombühler Wehr halt. Die Feuerwehr wurde mit einem Tragkraftspritzenanhänger kurz TSA vom Hersteller Paul Ludwig aus Würzburg ausgerüstet. Im Anhänger waren alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände wie Schläuche, Strahlrohre, Lampen sowie eine Motorpumpe. Anfang der Sechziger Jahre wurde es um die die Dombühler Feuerwehr sehr still. Außer die üblichen Routineeinsätze war nichts zu melden.

Doch 1967 änderte ein Brand im Dorf und ein Brand in der Höfstetter Mühle den Alltag der Dombühler Wehrmänner. Anschließen sorgte 1968 und 1969 eine mysteriöse ungeklärte Brandserie in einer benachbarten Gemeinde für Aufregung und Unsicherheit im südlichen Altlandkreis Rothenburg. Nach diesem Einsatzstress waren die Floriansjünger über die folgende Pause besonder dankbar.

Um die allgemeine Alarmierung der Wehrmänner zu vereinfachen, wurde 1970 eine elektrische Sirene installiert und 1971 wurde zusätzlich ein Schaumlöschgerät beschafft. Als 1973 die Sirenen in Dombühl und Umgebung heulten, wurden die Wehrmänner zu einem Großbrand nach Höfen gerufen. Der Brandherd konnte nur mit massivem Einsatz zahlreicher Feuerwehren bekämpft werden. Bei einem Schwelbrand in Dombühl konnte eine Woche später durch beherzten Einsatz der Wehrmänner und durch mehrere Freiwillige ein Brandkatastrophe verhindert werden.



Mit großen Schritten kam das Jahr 1975 immer näher. Die Feuerwehrkameraden besonnen sich auf das Gründungsjahr und beschlossen ein 100-jährigen Gründungsfest zu feiern. Mit großen Aufwand von den 33 Kameraden wurde dann vom 12.07. bis zum 13.07.1975 das Jubiläum gefeiert.    


1977 hatten die Wehrmänner wenig Zeit sich auszuruhen. Es wurde zu einem Waldbrand, Gasthausbrand und einem Industriebrand gerufen. Am 30.06.1980 heulten die Alarmsirene wieder im Dorf. Nach kurzer Unklarheit wurde ein weiterer Großbrand in dem am Bahnhof angesiedelten Lagerhaus gemeldet. Wie beim Brand in Höfen mussten zahlreiche benachbarte Wehren zur Hilfe herangezogen werden. Doch das Jahr 1980 brachte auch erfreuliches für die Floriansjünger. Im Herbst wurde das Gerätehaus an der Bahnhofstraße seiner Bestimmung übergeben. Die Mannschaft gönnte sich aber keine Ruhe, denn die Vorbereitungen für die nächsten Aufgaben standen schon vor der Tür. Die Feuerwehr sollte ihre eigene erste Fahne bekommen. Es wurde gehandelt, organisiert und dann war er auch so weit. Vom 19.06 bis 20.06.1982 wurde die Fahnenweihe am Festplatz gefeiert.


Der Markt Dombühl konnte nun auf eine stolze Feuerwehr zurückblicken. Es wurden Schutzanzüge, Helme, Stiefel und eine Fahne beschafft. Doch dann zogen dunkle Wolken am Dombühler "Feuerwehrhimmel" auf. Die Spritze von 1958 verweigerte ihren Dienst. Lange und teilweise laut waren die Diskussionen. Die alte Spritze reparieren, eine neue kaufen oder gar ein eigenes Feuerwehrauto? Nach aller Aufregung siegte die Vernunft als der Gemeinderat den Kauf eines Feuerwehrautos beschloss. Am 19.12.1987 wurde dann in einer kleinen Feierstunde das LF 8/2 offiziell der Feuerwehrmannschaft übergeben.



Jetzt war aber Ruhe eingekehrt. Die Mannschaft löste kleine und große Probleme, kleine Brände, Kanalspülungen, Dampflok tanken und Waldbrände. Die Zeit wurde auch genutzt um eine Jugendfeuerwehrgruppe ins Leben zu rufen.

1996 brach das Milleniumsfieber in der Mannschaftsführung aus. 2000 welch ein Datum für ein Fest, rund ist´s auch noch. Das Ziel war klar, eine Feuerwehrfest zum 125-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Markt Dombühl. Ein Festausschuss wurde gewählt und 1999 ein Feuerwehrverein gegründet. Das Fest fand vom 30.06. bis zum 02.07.2000 statt.

2000 bis heute folgt.....